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Willkommen! Was ist Gnosis? Was ist Gnosis? Was ist Gnosis? Der Gnostische Weg Der Gnostische Weg Der Gnostische Weg Grundkurs Grundkurs Grundkurs Studienkreis Gnosis Studienkreis Gnosis Studienkreis Gnosis Kontakt Kontakt Kontakt Samael Aun Weor Samael Aun Weor Samael Aun Weor Sein Werk Sein Werk Gnostische Betrachtungen Gnostische Betrachtungen
Geistige Unruhe Es besteht kein Zweifel, dass zwischen Denken und Fühlen ein ganz großer Unterschied besteht. Unter den Menschen herrscht eine große Kälte: die Kälte der Oberflächlichkeit, der Belanglosigkeit. Die meisten Menschen nehmen Unwichtiges für wichtig, glauben, am wichtigsten sei der letzte Schrei der Mode, das neuste Automodell, die Frage der Höhe des Gehalts. Sie betrachten die Tagesnachrichten, das Liebesabenteuer, das häusliche Leben, das Glas Wein, das Pferderennen, das Autorennen, den Stierkampf, die Gerüchte, das Geschwätz und so weiter als „wichtig“ und „ernst“. Hört der Alltagsmensch etwas von Esoterik, also von etwas, das nicht zu seinen Plänen passt, das auf den Partys nicht „in“ ist und mit seinem sexuellen Vergnügen nichts zu tun hat, antworten sie mit eiskaltem Desinteresse oder verziehen einfach den Mund, zucken mit den Schultern und wenden sich gleichgültig ab. Diese psychologische Apathie, diese erschreckende Kälte hat zwei Ursachen: Die unglaubliche Unwissenheit und das Fehlen einer geistigen Unruhe. Es fehlt ein zündender Funke, ein elektrisierender Impuls - aber diesen erhält man weder im Supermarkt noch von den Dingen, die man als „wichtig“ erachtet, und schon gar nicht bei Vergnügungen fleischlicher Art. Wäre jemand imstande, dem teilnahmslosen Dummkopf, dem oberflächlichen Weibchen den zündenden Funken des Augenblicks, den Funken des Herzens zu geben, irgendeine seltsame Reminiszenz, das gewisse Etwas aus dem tiefen Inneren - ja, dann wäre vielleicht alles anders. Aber irgendetwas verdrängt die leise Stimme des Inneren, die erste Herzensregung, dieses innere Sehnen: Irgendeine Belanglosigkeit, vielleicht ein schöner, neuer Hut in der Auslage, das köstliche Dessert in einem Restaurant, das Treffen mit einem Freund, dem man später überhaupt keine Bedeutung mehr beimisst, und so weiter. Belanglosigkeiten, Nichtigkeiten, die nicht transzendental sind, haben in einem bestimmten Augenblick dennoch die Kraft, die erste spirituelle Unruhe wieder auszulöschen, das innere Sehnen, den kleinen Funken Licht, die Eingebung, die uns für einen kurzen Augenblick unerklärlicherweise aufrüttelte. Wenn jene, die lebende Tote sind, gefühllose Nachtschwärmer oder Gemüseverkäufer im Laden um die Ecke, ihre erste innere Unruhe nicht im Keime erstickt hätten, sie wären fürwahr in diesen Augenblicken spirituell Erleuchtete, Adepten des Lichts, echte Menschen im vollkommenen Sinn des Wortes. Den Funken, die Herzensregung, einen mysteriösen Seufzer, das gewisse Etwas, fühlte irgendwann auch einmal der Fleischhauer an der Ecke, der Schuhputzer oder der berühmte Arzt; doch all das war umsonst, die Torheiten der Persönlichkeit löschen diesen ersten Funken des Lichts und dann geht die schauderhaft eisige Gleichgültigkeit weiter. Der Mond verschlingt die Menschen früher oder später - eine traurige, unwiderlegbare Tatsache. Es gibt niemanden, der nicht irgendwann einmal in seinem Leben eine Herzensregung, eine eigenartige Unruhe gespürt hätte. Aber die geringste, noch so lächerliche Angelegenheit der Persönlichkeit genügt leider, um diese leise Stimme für immer zum Schweigen zu bringen, die uns in der Stille der Nacht einen kurzen Augenblick bewegte. Samael Aun Weor Die Große Rebellion