Studienkreis G N O S i S Pforzheim

Gnostische Meditation

  

"Die Gnostiker sollen täglich regelmäßig intensiv die Meditation praktizieren; Übungen am Morgen, am Nachmittag und am Abend ...
Das sollte man das ganze Leben lang machen, und wenn man es so praktiziert, wird man ein tiefgründiges Leben führen und sich selbstverwirklichen...

Macht man dies nicht, wird es ein oberflächliches, leeres Leben sein, ein langweiliges Leben, sagen wir vergleichbar mit einer seichten Pfütze."
                                    
Samael Aun Weor


Konzentration und Stille

"Die Stille ist ein äußerst wichtiger Faktor in der Arbeit mit der Konzentration. Das Gesetz der Stille ist die Grundlage jeder einführenden Lehre, denn sie gibt einen unberührten Raum frei, um innerlich etwas zu erschaffen. Der universelle Gnostizismus lehrt, dass wenn wir in unserer Psyche etwas Wahrhaftes entwickeln wollen, wir lernen müssen, uns durch innere Stille und sparsamen Umgang mit unseren Energien in einen intimen Bereich zurückzuziehen.

"Wenn man die Sonnenstrahlen mit einer Linse bündelt, können diese ein Stück Watte oder ein Stück Papier verbrennen. Dieselben Strahlen in ungebündelter Form können dies jedoch nicht vollbringen. Wenn du auf gleiche Weise die ungebündelten Strahlen deines Geistes vereinst und sie auf einen Punkt fokussierst, wirst du eine wunderbare Konzentration erreichen. Ein konzentrierter Geist wird dir wie eine kräftige Lampe dienen, um die Schätze der Seele zu entdecken.“  

Wenn wir versuchen anhand der Meditation den inneren Sinn jener Dinge zu verstehen, die wir im Gedächtnis gespeichert haben, dann gelangen diese Erkenntnisse zu höheren Regionen des intellektuellen Zentrums und wenn wir versuchen uns der Lehre noch bewusster zu werden, wird letztendlich dieses Wissen vom emotionalen Zentrum absorbiert.“

Für den Neophyten erscheint am Anfang die Übung der Konzentration ermüdend und entmutigend. Man muss zuerst schrittweise neue Schichten des Geistes und des Gehirns öffnen. Doch nach einigen Monaten der Praxis wird man großes Interesse an der Konzentration finden und eine neue Art der Glückseligkeit entwickeln: das Glück der Konzentration oder Ananda."

 

Stufen der Meditation

Asana: Asana ist die Position des physischen Körpers. Es gibt unterschiedliche Positionen zur Ausübung der Meditation, wie zum Beispiel die Position des fünfzackigen Sternes, die Position des toten Menschen, die Lotus-Position, die Semi-Lotus Position, die Siddhasana oder Vollkommene Position (die darin besteht, den Handrücken an den Knien abzustützen und mit Daumen und Zeigefingern jeweils einen magnetischen Kreis zu schliessen), die Vajrasana oder Diamantene Position (so wie sich die Inkas und die Japaner hinsetzen, die Hände an den Oberschenkeln abgestützt und den Körper auf den Fersen ruhend), und so weiter. Das Wichtige dabei ist, egal welche „Asana“ oder Position man einnimmt, die Wirbelsäule aufrecht zu halten.

Pranayama: Wissenschaft über die Kontrolle der Atmung. „Prana“ ist das Leben, das Ergebnis der elektrischen Sexualkraft. Der Prana pulsiert in jedem Atom genauso wie in jeder Sonne. Prana ist die vitale Luft. Yama: „bezieht sich auf die Perfektion der Ethik“. Der „Pranayama“ ist die Kunst, atmen zu lernen.

Pratyahara: Abstraktion der Sinne. Bedeutet zu lernen, den Geist von den Sinnen zu entfernen, um dem Bewusstsein Zutritt zu gewähren. Dennoch ist es eine Regel von Pratyahara zum Unsichtbaren oder Abstrakten mittels dem Sichtbaren oder Konkreten zu kommen, das bedeutet also, dass wir uns auf einen dem Sinnesverstand normal bekannten Punkt konzentrieren und dort verweilen, bis wir die duale Natur der Gedanken und Empfindungen erkennen und so den Kampf der Gegensätze transzendieren.

Dharana: Wenn wir uns vom Sinnesverstand loslösen, erscheint spontan die Konzentration. Dies ist der Zustand von Dharana. Dharana ist nicht das Ergebnis eines hartnäckigen Wunsches. Dharana kommt aus dem Grund des Bewusstseins wie ein Mittler zwischen dem Absoluten und dem Relativen.

Dhyana: Dhyana ist Meditation. In diesem Zustand hat das Bewusstsein die Fähigkeit, egal wohin ausgerichtet, zu Erkenntnis zu gelangen.

Samadhi: Ein Zustand tiefer Meditation. In diesem Zustand löst sich das Bewusstsein wie ein Tropfen im Großen Ozean und nimmt Teil an der Pluralität des Universums.

Samael Aun Weor